Neustrukturierung des Regionalbus-Verkehrs
„Wir wollen den Kunden mit seinen Wünschen und Bedürfnissen viel stärker in das Zentrum unseres Handelns stellen. Dazu gehört auch, dass wir neue Kundengruppen beispielsweise in der Wirtschaft erschließen“, gibt Verbandsvorsteher Landrat Christoph Rüther (Kreis Paderborn) zusammen mit seinem Landratskollegen Michael Stickeln (Kreis Höxter) die Richtung vor. Entscheidend sei, dass es künftig einen Ansprechpartner mit schlanken Strukturen für alle Regionalbus-Themen gibt.
Die bisherige Struktur sah vor, dass sich der nph vor allem auf die Bereiche Angebot/Verkehrsplanung sowie Finanzen/ Controlling konzentriert. Durch den Austritt aus der Verbundgesellschaft Paderborn/Höxter (VPH) zum 31. Dezember 2024 will der nph künftig den Bereich Vertrieb/Kunde selbst bearbeiten, um „einen ganzheitlichen Erfolg des ÖPNV in der Region“ zu ermöglichen. Im Unterschied zu den bisherigen Aktivitäten setzt der Verbund dabei auf einen aktiven Vertrieb, der auf potenzielle Neukunden unter anderem in Gewerbegebieten zugeht.
Ein konkreter Nutzen für die Kunden ergebe sich allein daraus, dass alle Aktivitäten zum Regionalbus-Verkehr künftig aus einer Hand kommen. „Aktuell haben wir zu viele Akteure, die sich unterschiedliche Ziele setzen. Das führt dazu, dass Kunden und Interessenten des ÖPNV verunsichert sind und den Bus meiden. Wir werden klare Verantwortlichkeiten schaffen, um die Menschen in unserer Region vom Angebot des neuen nph zu überzeugen”, erläutern Rüther und Stickeln. Durch weniger Gremien und weniger Abstimmungsbedarf will der Verbund Effizienz und Attraktivität des ÖPNV steigern. Im Verlauf dieses Jahres 2025 will der Verbund die nötigen Weichen für die Verbesserungen stellen, die zum 1. Januar 2026 greifen sollen. „Um die vorgegebenen Ziele zu erreichen, brauchen wir auch eine ganz neue Ausrichtung der vertrieblichen Aktivitäten. Dem stationären Vertrieb kommt dabei nur eine untergeordnete Rolle zu, zumal immer mehr Kunden ihre Tickets online kaufen“, erklärt nph-Geschäftsführer Marcus Klugmann.
Am Standort Paderborn gebe es ausreichend stationäre Verkaufsstellen mit Beratungskompetenz. Dagegen gebe es in Höxter keine vergleichbare Anlaufstelle, sodass eine Ausweitung in diesem Gebiet angedacht ist. Für den Kundendialog will der nph zudem eine eigene Hotline einrichten.
Bei der Neuausrichtung steht der Verbund auch für einen Austausch und eine Zusammenarbeit mit der Stadt Paderborn und dem Padersprinter zur Verfügung. So könnte eine gemeinsame Facharbeitsgruppe zur künftigen Struktur kurzfristig an den Start gehen. Man nehme die geäußerten Bedenken in der Stadt Paderborn „sehr ernst“ und habe „großes Interesse daran“, gemeinsam eine Lösung umzusetzen. (mab)