Entscheidungen für die Zukunft
Die Entwicklungen in diesem Jahr wurden neben einem deutlichen Fahrgastwachstum, getrieben durch das Deutschlandticket und das Bildungsticket, im ersten Halbjahr durch zahlreiche Streiks im Eisenbahn- und Busverkehr geprägt. In den Sommermonaten verzeichneten die Unternehmen eine starke Nachfrage auf den Freizeitlinien. Im Eisenbahnverkehr blickt der Verbund auf eine Rekord-Nachfrage zurück. Insbesondere im S-Bahn-Netz und auf den Regionalexpress-Linien stieg die Zahl der Ein- und Aussteiger stark an. Zum Jahresende 2024 erwarten die zwölf Unternehmen knapp 200 Mio Fahrgäste, rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Die Summe der Einnahmen und Ausgleichszahlungen lag bei 237,2 Mio Euro.
Die Verbandsversammlung hat den Haushalt für 2025 mit einem Volumen von rund 182,7 Mio Euro beschlossen. Davon fließen 148,2 Mio Euro in den Eisenbahnverkehr, 5,3 Mio Euro an die Schmalspurbahnen und 4,9 Mio Euro in den Bus- sowie Nachtverkehr. Damit sei das bestehende Angebot gesichert. Zudem sollen im Rahmen der Infrastrukturförderung 6,6 Mio Euro „in einen modernen Nahverkehr“ investiert werden. Der Haushalt des Zweckverbands könne auch 2025 nur ausgeglichen werden, da wegen der reduzierten Leistung der DB Regio aufgrund des Personalmangels mit Rückflüssen in Höhe von rund 5,8 Mio Euro gerechnet wird.
Trotz der angespannten Haushaltslage wird der Zweckverband auch 2025 Mittel für die Modernisierung des Nahverkehrs zur Verfügung stellen. Neben dem bereits angelaufenen Umbau des Bahnhofs in Hoyerswerda beteiligt sich der VVO an der Modernisierung des Haltepunkts in Bischheim-Gersdorf. „Zudem stellen wir 1,8 Mio Euro für den barrierefreien Ausbau von Haltestellen im gesamten Verbundraum zur Verfügung“, betont VVO-Geschäftsführer Burkhard Ehlen.
Neue Tarifabschlüsse für die Beschäftigten sowie die weiterhin hohen Kosten für Energie und Material machten eine Tariferhöhung zum 1. April 2025 notwendig. Die Preise steigen im Schnitt um 6,88 Prozent.
Die Verbandsversammlung hat auch die Vergabe der Leistungen der S-Bahn Dresden für den Zeitraum Dezember 2027 bis Dezember 2042 beschlossen. Die ursprünglich geplante Option einer neuen Linie S 5 zwischen Riesa und Dresden musste aufgegeben werden. Die Linien S 2, S 3 und die Verstärkerfahrten der S 1 zwischen Pirna und Meißen werden künftig mit drei Wagen verkehren. Dies bedeutet mehr als 60 Prozent mehr Sitzplätze und 24 zusätzliche Fahrradstellplätze auf fast der Hälfte aller im Netz gefahrenen Zugkilometer. Für einen stabileren Betrieb wird die Reserve auf der S 1 erhöht: Dort steht künftig ein kompletter zweiter Ersatzzug zur Verfügung. Zudem werden die älteren Lokomotiven der Baureihe 143 komplett durch leistungsstärkere Fahrzeuge abgelöst. Der Wagenpark erhält ein umfassendes Re-Design, so werden die 81 Doppelstockwagen unter anderem mit WLAN ausgestattet. Über die Vertragslaufzeit wird der Verbund für das Netz voraussichtlich rund 1,2 Mrd Euro zahlen. (mab)