DB arbeitet weiter an Infrastruktur
Das größte Infrastruktur-Modernisierungsprogramm in der Unternehmensgeschichte liegt laut der Deutschen Bahn AG nach dem ersten von insgesamt fünf Jahren „voll im Plan“. Grundlage für die Verjüngungskur von Gleisen, Schwellen, Weichen und Anlagen ist die Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV II) zwischen Bahn und Bund.
Danach stehen zwischen 2015 und 2019 rund 28 Mrd Euro für das bestehende Netz zur Verfügung – davon allein 12 Mrd Euro für den Oberbau. 2016 fließen rund 5,5 Mrd Euro im Rahmen des Programms „Zukunft Bahn“ in die Infrastruktur. In Spitzenzeiten gibt es 850 Baustellen am Tag. Roland Bosch, DB-Netz-Vorstand Produktion: „Unser Ziel ist es, die Verfügbarkeit deutlich zu erhöhen.“
Die Bahn plant in diesem Jahr die Erneuerung und Instandhaltung von rund 3200 km Schienen, 2000 Weichen, 2,9 Mio Eisenbahnschwellen und etwa 4 Mio Tonnen Schotter sowie rund 150 Brücken. Thomas Schaffer, DB-Netz-Vorstand Vertrieb und Fahrplan erklärt: „Wir wollen für unsere Reisenden und Güterverkehrskunden natürlich so wenig Einschränkungen wie möglich. Dafür haben wir bereits in der Vergangenheit die größten Baumaßnahmen in Korridoren gebündelt. Mit ,Zukunft Bahn‘ werden wir nun zusätzlich auch verstärkt die kleineren Maßnahmen in Korridore packen.“ So könne man die Anzahl und Dauer der Sperrungen bei steigendem Bauvolumen weiter reduzieren.
Darüber hinaus sollen neue digitale Lösungen wie der „Sperrzeitenfinder“ zum Einsatz kommen, mit dem die Bahn kurzfristige Baumaßnahmen „flexibler planen und damit zusätzliche Einschränkungen für den Schienenverkehr weiter minimieren“ kann. Nach mehr als 80 Korridoren mit rund 500 Einzelmaßnahmen in 2015 sind in diesem Jahr bundesweit 76 Korridore mit rund 850 Einzelmaßnahmen geplant.
Im Norden etwa werden von Anfang Mai bis September auf der Strecke Hamburg–Hannover–Göttingen sukzessive Weichen und Gleise erneuert. Der Nahverkehr läuft reduziert weiter, allerdings müssen Fahrgäste eine Fahrtzeitverlängerung von bis zu 15 Minuten einplanen. Im Süden saniert die Bahn unter anderem die Verbindungen München–Rosenheim–Salzburg und Rosenheim–Kufstein mit zeitweise eingleisigen Sperrungen. Während je einwöchigen Totalsperrungen im April und Mai wird der Nahverkehr im Schienenersatzverkehr und mit Umleitungen über Holzkirchen geführt. (mab)