Ein Jahr „Mettis“: Neues Metzer Netz deutlich über Erwartungen – Auch deutsche Städte interessiert
Ein Jahr nach Start der Metzer Netzreform zum 5. Oktober 2013 ziehen Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen eine „sehr ermutigende“ Zwischenbilanz. Metz Métropole und der gemischtwirtschaftliche Betreiber Keolis TAMM melden für das Gesamtnetz „Met“ während der ersten Oktoberwoche 16,2 Mio. Reisende, 21 % mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Im Herzstück, den beiden „Mettis“-Verkehren, würden inzwischen 32.000 Fahrgäste täglich befördert – gegenüber 25.000 Fahrgästen zum Linienstart. Die Bus-Tram „Mettis“ steht für 40 % des Fahrgastaufkommens im „Met“-Netz.
Zur Entwicklung von Kosten und Erlösen äußern sich die Partner nicht. Allerdings werden für den Defizitausgleich im laufenden Jahr statt der veranschlagten 4 nun 7 Mio. EUR fällig, meldet der „Républicain Lorrain“. Ein Einheitstarif von 1,70 EUR soll die Nachfrage steigern und Verkehr vom Auto auf den ÖPNV verlagern. Speziell für die geplanten E-Tickets soll der Tarif weiter sinken, auf nur noch 1,20 EUR, schreibt die Regionalzeitung.
Die Metzer Erfolge und Erfahrungen dürften das internationale Interesse weiter steigern. Zuletzt hat es am 3. September einen Besuch aus Deutschland gegeben, informiert der Aufgabenträger. Dabei ging es insbesondere um die getrennten Trassen und die Vorrangschaltungen für die Durchmesserlinien A und B des Bus à Haut Niveau de Service (BHNS). Auch aus Luxemburg, Japan und Norwegen sind schon Delegationen angereist, und natürlich aus französischen Städten wie Dünkirchen.
Metz Métropole und Keolis TAMM betonen, dass man „ein Jahr vollgepackt und reich an Erfahrungen“ hinter sich habe, in denen man das Angebot mehrfach an den Bedarf anpassen und wieder nachjustieren musste. Größere Fahrzeugausfälle waren nicht zu beklagen.
Geplant wurde „Met“ von Systral. Die Ingenieurgesellschaft gehört wie Keolis zum Konzern der Staatsbahn SNCF. Sie hat nicht nur den Busverkehr, sondern auch die übrigen Verkehrsträger angepackt. Davon hat insbesondere der bis dahin deutlich unterentwickelte Radverkehr profitiert.