Abbruch als Grundlage

Das Empfangsgebäude des Bahnhofs Nordstemmen im Zustand von Januar 2025, 48 Jahre nach seiner Schließung; Foto: Achim Uhlenhut

Ein 170 Jahre altes Bahnhofsgebäude soll umgesetzt werden. Grundlage dafür ist der Abbruch.

Seit 1977 wird das bislang denkmalgeschützte Empfangsgebäude des Bahnhofs Nordstemmen, 25 km südlich von Hannover im Leinetal gelegen, nicht mehr genutzt. Vernachlässigung, Verfall und Vandalismus haben deutliche Spuren hinterlassen. Vorstöße zu Instandsetzung und Nutzung scheiterten mehrfach. Das bis ins Detail imposante Gebäude, früher Umsteigepunkt und königlicher Bahnhof für Reisen zur nahe gelegenen Marienburg, liegt mittig zwischen den Bahnstrecken von Göttingen/Hameln nach Hannover und Hildesheim. Nun hebt das Land Niedersachsen den Denkmalschutz auf. Das im benachbarten Elze ansässige, auch im Bahnbau aktive Unternehmen Albert Fischer will den Bahnhof an einen weniger gefährlichen Platz jenseits der Gleise versetzen.

Auflage des Landes soll sein, für die Hülle eines modernen Neubaus etwa 50 m vom Originalstandort entfernt möglichst viele Originalsteine zu verwenden. Die Abbrucharbeiten könnten nach Pressemeldungen binnen etwa eines Jahres beginnen, wenn Bebauungsplanänderung und Baugenehmigung vorliegen. Das streng symmetrisch gestaltete Bahnhofsgebäude in norddeutschem Backsteinhistorismus stand wegen der Nähe und Zugehörigkeit zur Marienburg unter Ensembleschutz. Inzwischen hat das Land die Marienburg geschlossen, sie soll baulich saniert werden. Für den Bahnhof galt dies wegen der unmittelbaren Lage an den Streckengleisen als ausgeschlossen und stets auch als nicht finanzierbar. Das einst prächtig ausgestattete Gebäude, das seine Würde noch gut erkennen lässt, entstand 1853/54 nach Plänen des regional bedeutenden Architekten Conrad Wilhelm Hase. Der königliche Salonwagen hatte dort seine Remise. Andere Nebengebäude existieren noch, alle Dächer sind vor einigen Jahren zum Substanzerhalt saniert worden. Für den Neubau sind Nutzungen als Büros, Ärztezentrum und Café angedacht, der königliche Wartesaal im südwestlichen Trakt soll rekonstruiert werden. Die Baukosten könnten rund 15 Mio Euro betragen, darin 3 Mio Euro aus Bundeszuschüssen. (ht.)

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben