Ulmer Bahnen werden länger

Vertragsunterzeichnung (v. l.): Ralf Gummersbach, Geschäftsführer SWU Verkehr GmbH, Klaus Eder, Geschäftsführer SWU Stadtwerke Ulm Neu-Ulm GmbH, Florian Stößer, Vice President Finance Light Rail and People Mover der Siemens Mobility GmbH, und Jürgen Zöbl, Sales Director Light Rail and Metros Germany der Siemens Mobility GmbH; Foto: SWU

Derzeit sind 18 Straßenbahnen des Typs Avenio M in Ulm im Einsatz. Diese bieten bislang jeweils Platz für 185 Fahrgäste. Durch den Einbau zwei weiterer Module erhöht sich die Kapazität pro Fahrzeug künftig auf bis zu 256 Passagiere.

Der Auftrag zur Bestellung der Module wurde nun von den Stadtwerken Ulm/Neu-Ulm (SWU) und Siemens Mobility unterschrieben. Das erste umgebaute Fahrzeug wird Anfang 2027 in Ulm erwartet. Im Anschluss erfolgen Testfahrten und nach der Zulassung der Verlängerung ein Einsatz im regulären Linienbetrieb. Mit der vollständigen Umrüstung aller 18 Straßenbahnen ist bis Mitte 2028 zu rechnen. SWU-Geschäftsführer Klaus Eder begrüßt die Erweiterung der Avenios und sieht darin Vorteile für Fahrgäste und Stadtwerke gleichermaßen: „Durch die Erhöhung der Kapazitäten in unseren Straßenbahnen haben künftig mehr Menschen die Möglichkeit klimaneutral und schnell durch Ulm zu fahren. Außerdem bleibt die Personalbelastung an Fahrerinnen und Fahrern gleich. Wir freuen uns sehr, dass das Land Baden-Württemberg die Investition mit einer großzügigen Förderung unterstützt.“ Insgesamt werde die Fahrzeugverlängerung für alle 18 Straßenbahnen 45,9 Mio Euro kosten. Davon werden 40 Prozent von der Förderung abgedeckt. Zusätzlich fallen für Umbaumaßnahmen im Betriebshofs und den Werkstätten 28 Mio Euro an, wovon für rund die Hälfe eine Förderung vom Land erwartet wird.

SWU-Geschäftsführer Verkehr Ralf Gummersbach verspricht gleichbleibenden Komfort und mehr Barrierefreiheit: „Die neuen Module bieten Platz für einen weiteren Mehrzweckbereich, in dem Rollatoren und Kinderwägen während der Fahrt abgestellt werden können. Gleichzeitig wird ein bestehender Mehrzweckbereich vergrößert. Somit verdoppeln wir die Stellflächen für Rollstühle auf künftig zwei Plätze.“ Der Verantwortliche für die Schienenfahrzeuge der SWU, Jürgen Späth, sieht in der Verlängerung weitere Vorteile: „Wir brauchen für den Unterhalt keine neuartigen Ersatzteile, da Teilegleichheit zu den vorhandenen Fahrzeugen besteht. Hierdurch entfallen weitergehende Schulungen des Werkstattpersonals.“ Für die Instandhaltung und Abstellung der Fahrzeuge sei eine Verlängerung der Arbeitsstände und der Waschanlage notwendig sowie der Einbau von drei weiteren Abstellgleisen, um alle Bahnen in der Nacht abstellen zu können. (mab)

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