Solingen setzt auf den BOB

Beim Projektabschluss dabei (v. l.): Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach, NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer, Stadtwerke-

Geschäftsführer Leif Reitis und Bundesverkehrsminister Volker Wissing; Foto: SW SG – Verkehrsbetrieb

Mit zwei neu elektrifizierten Linien erhöht der Stadtwerke Solingen Verkehrsbetrieb seine rein elektrische Linienleistung auf einen Anteil von 76 Prozent.

Dabei werden die eingesetzten batteriebetriebenen Oberleitungsbusse (BOB) ausschließlich durch Ökostrom angetrieben. Möglich gemacht wurde der erweiterte BOB-Fuhrpark durch eine Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen in Höhe von rund 8 Mio Euro. Diese Unterstützung ist das Anschlussprojekt an eine initiale Bundesförderung in den Jahren 2017 bis 2022. Das Projekt „Mit dem Batterie-Oberleitungs-Bus (BOB) und der intelligenten Ladeinfrastruktur zum emissionsfreien ÖPNV“ wurde im Rahmen der Umsetzung der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie der Bundesregierung (MKS) mit insgesamt rund 15 Mio Euro durch das Bundesverkehrsministerium unterstützt.

Der Projektabschluss wurde am 7. Mai 2024 zusammen mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing sowie NRW-Landesminister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr Oliver Krischer gefeiert. Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach und der Geschäftsführer der Stadtwerke Solingen, Leif Reitis, begrüßten zudem Projektpartner und -beteiligte. „Solingen ist etwas Besonderes“, stellte Krischer fest. Denn die Stadt habe, anders als viele andere, an der Oberleitung und am System der Obusse festgehalten. Das gemeinsame Ziel sei, nicht nur die derzeit 32 aus Landesmitteln geförderten Fahrzeuge im ÖPNV in Solingen einzusetzen. Daher werde das Land die bisherigen Fördermittel von 8 auf 16 Mio Euro aufstocken, um 56 BOBs für Solingen möglich zu machen. Wissing betonte für die Bundesebene: „Auch unsere Hand ist weiter ausgestreckt. Wir haben ein großes Interesse daran, dass das große Ziel der Klimaneutralität erreicht wird.“

In Solingen hat der elektrifizierte ÖPNV eine lange Historie. In der Nachkriegszeit nutzte die Stadt ab 1952 die vorhandene Oberleitung der Straßenbahnen, um die aufgrund von Kriegsschäden nicht mehr nutzbaren Straßenbahnschienen stillzulegen und durch Oberleitungsbusse zu ersetzen. Im Zuge der Energiewende können die Stadtwerke Solingen mit ihrem Verkehrsbetrieb darauf aufsetzen und die Obusse nun durch die Batterietechnologie ergänzen. So können die Fahrzeuge auf Teilstrecken ohne Oberleitung auf die Batterie zurückgreifen und diese auf den Abschnitten mit Oberleitung wieder aufladen. Reitis: „Ein weiterer Nebeneffekt ist, dass unser Fuhrpark nicht gesammelt nachts im Betriebshof steht und aufladen muss, was eine zusätzliche Belastung für das Stromnetz bedeuten würde. Darum haben wir hier eine sektorübergreifend gedachte Lösung, um den ÖPNV klimafreundlicher und nachhaltiger zu machen.“ (mab)

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