Positionspapier zu Fahrpersonal
Ohne zusätzliches Fahrpersonal sehen sie nicht nur die Verkehrswende, sondern zunehmend das ÖPNVAngebot in Gefahr. Bereits derzeit fehlten bundesweit rund 20.000 Busfahrerinnen und Busfahrer im ÖPNV. Dies hat zur Folge, dass rund 80 Prozent der Unternehmen aufgrund des Fahrpersonalmangels von „mittelschweren bis erheblichen Auswirkungen“ auf ihr Unternehmen berichten. VDV und bdo gehen davon aus, dass bis 2030 rund 50.000 bis 60.000 Busfahrerinnen und -fahrer im ÖPNV fehlen. Hinzu komme unter anderem der Bedarf für den ÖPNV-Ausbau.
Die Unternehmen haben laut der Verbände bereits Maßnahmen ergriffen, um dem Fahrpersonalmangel entgegenzuwirken, etwa die Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder eine möglichst attraktive Fahr- und Dienstplanung. Andere Regularien würden vom Bund festgelegt: So ist aus Branchensicht der Erwerb des Busführerscheins und der Berufskraftfahrerqualifikation eine große Hürde. Die Kosten und der zeitliche Aufwand für deren Erwerb seien deutlich höher als in benachbarten EU-Ländern. Aus diesem Grund machen VDV und bdo in ihrem Papier Vorschläge für die Reform der Fahrausbildung und der Berufskraftfahrerqualifikation.
So seien etwa die Pflichtstunden für die Führerschein-Grundausbildung analog zum Lkw zu streichen. Die individuelle Bewerberkompetenz sowie die Beurteilung der Fahrlehrerin oder des Fahrlehrers sollten darüber entscheiden, wie viele Fahrstunden für die Fahrbefähigung beziehungsweise Prüfungsreife nötig sind. Auch sollten die praktische Busführerschein- und Grundqualifikationsprüfung zusammen abgenommen werden. Die Fahrerlaubnis und die Berufskraftfahrerqualifikation könnten so schneller und günstiger erworben werden. (mab)