Hochbahn investiert in Kundennähe

Im Jahr 2023 nutzten 468 Mio Fahrgäste die Busse und UBahnen der Hamburger Hochbahn. Damit konnte der bisherige Höchstwert von 2019 um 1 Mio überschritten werden.

Bei ihrer Jahrespressekonferenz berichtete die Hochbahn für das Geschäftsjahr 2023 von einer Steigerung des Umsatzes auf 587,7 Mio Euro – zehn Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2019. Gleichzeitig sind die Kosten für Personal, Bau und Energie deutlich gestiegen. Hinzu kommen steigende Zinsen und Abschreibungen. Der Ausgleichsbetrag der Stadt lag 2023 bei 295 Mio Euro und damit auf dem für den Hamburg-Takt geplanten Entwicklungspfad. Zudem erhielt das Unternehmen einen Ausgleichsbetrag von 85,7 Mio Euro zur Kompensation der Einnahmeeinbußen in Folge des Deutschlandtickets.

Für 2024 sind Investitionen von rund 1 Mrd Euro in den Bau der U 4 und U 5, die Umstellung auf den emissionsfreien Betrieb sowie für Neubau und Anpassung von Werkstätten geplant. Im Frühsommer soll zudem der Auftrag für bis zu 370 U-Bahn-Fahrzeuge der neuen DT6-Generation vergeben werden. Zur Finanzierung der Investitionen hat die Hochbahn mittlerweile 950 Mio Euro am „grünen“ Kapitalmarkt aufgenommen. Im laufenden Jahr wurden bereits Anleihen in Höhe von 150 Mio Euro platziert, weitere Tranchen sind für die zweite Jahreshälfte geplant.

Für mehr Kundennähe sollen noch in diesem Jahr alle Busse Echtzeitinformationen liefern, sodass der Fahrgast seine Linie, die Ankunftszeit und seine eigene Entfernung bis zur Haltestelle in der hvv-switch-App mitverfolgen kann. Zudem soll ein neues Kennzahlensystem eingeführt werden, das die Fortschritte der Hochbahn bei Effizienz, Qualität und Kundenzufriedenheit für die Fahrgäste transparent macht. Im Rahmen des zu Jahresbeginn gestarteten Projekts ALIKE wird die Hochbahn ferner zusammen mit Partnern autonome Fahrzeuge erproben; ab 2025 sollen die ersten fahren. Robert Henrich, Vorstandsvorsitzender der Hochbahn: „Das fahrerlose Fahren kann perspektivisch zu einer Schlüsseltechnologie für den ÖPNV werden.“ Neben der Frage der Akzeptanz eines On-Demand-Angebots mit autonomen Fahrzeugen wolle die Hochbahn klären, welche Rolle es im regulären Busbetrieb spielen wird. (FM)

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