Verhandlungen zu Stadtbahnlinie
Sicher ist nur, dass es um öffentlichen Nahverkehr geht, allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die wird erklärtermaßen zunächst nicht über den Stand der Verhandlungen um die Stadtbahnstrecke nach Sarstedt südlich von Hannover informiert. Im Sarstedter Rat regt sich daher Unmut. Die Linie 1 endet dort, von Hannover und der regionsangehörigen Kommune Laatzen kommend im nördlichen Kreis Hildesheim. Für diese letzten Kilometer mit vier Haltestellen und einer 1982 erbauten Umsteigeanlage endet der bestehende Finanzierungsvertrag 2027. Die Region Hannover will die außerhalb ihres unmittelbaren Einflussbereichs anfallenden Betriebskosten nicht mehr tragen, im Kreis Hildesheim sind die weit entfernt liegenden Kommunen dagegen – sie profitieren von der Stadtbahn naturgemäß nicht.
Lokalen Medienberichten zufolge seien die Verhandlungspartner sich nun doch nähergekommen. Es geht um mehr als eine Beteiligung an den Infrastrukturkosten – obwohl auch die wegen noch komplett fehlender, aber vorgeschriebener Hochbahnsteige durchaus beträchtlich sind. Bei den Betriebskosten geht es um jährlich rund 700.000 Euro, die Hannovers südliche Nachbarn tragen sollen. Die wiederum argumentieren, dass vom zeitweise regen Fahrgastzuspruch auch Laatzen mit zwei Einkaufszentren und Hannover profitieren. Dennoch sieht die Region ihre Interessen zu wenig berücksichtigt. Immer wieder wird der Ersatz durch eine einfache Busverbindung ins Gespräch gebracht.
Weder die Region Hannover noch der Kreis Hildesheim oder die Stadt Sarstedt (10.000 Einwohner) werden die Kosten allein tragen wollen oder können. Offenbar ermittelt der niedersächsische Landkreistag einen Verteilungsschlüssel für die strittigen Kosten auf Grundlage einer Fahrgastzählung. Von beidem soll das Ergebnis allerdings noch offen sein. Perspektive ist nunmehr, dass die politischen Gremien im Frühjahr 2025 beraten können. In Sarstedt wurde beschlossen, dass die Ratsmitglieder in nichtöffentlicher Sitzung über die Verhandlungen informiert werden – wenn es Fortschritte gibt. Für die Öffentlichkeit seien diese Informationen jedoch nicht bestimmt. (ht.)