Saarländische Landkreise kooperieren im ÖPNV

Zeitnah soll die Verkehrsgesellschaft Merzig-Wadern mbH (VMW) als öffentliches Verkehrsunternehmen des Landkreises Merzig-Wadern und der Saarlouiser KVS GmbH gegründet werden. Die VMW wird vom Landkreis Merzig-Wadern über einen öffentlichen Dienstleistungsauftrag mit der Organisation aller öffentlichen Personenverkehrsdienste betraut. Die KVS GmbH, die gleichzeitig mit zehn Prozent an der VMW beteiligt ist, übernimmt das Management und die Betriebsführung der VMW. Dazu wurden in den jeweiligen Kreistagen und in den Beschlussgremien der KVS GmbH die entsprechenden positiven Beschlüsse gefasst und weitere Maßnahmen angestoßen.

Ziel der Zusammenarbeit ist es, den Fahrgästen auch kreisübergreifend ein attraktives Mobilitätsangebot mit neuen Linienverbindungen machen zu können. Ferner versprechen sich die beiden Landkreise als Aufgabenträger durch die Schaffung gemeinsamer Strukturen eine bessere Wirtschaftlichkeit, die letztlich dem ÖPNV in beiden Kreisen zugutekommt, auch im Hinblick auf künftige Herausforderungen. Während im Kreis Saarlouis seit langem die KVS GmbH mit der Erbringung von Nahverkehrsleistungen beauftragt ist, wurden diese im Kreis Merzig-Wadern bisher im Rahmen eines eigenwirtschaftlichen Betriebs unter dem Dach einer Arbeitsgemeinschaft (Arge) realisiert. Die Genehmigungen für die Arge laufen zum Jahresende 2024 aus, sodass sich der Landkreis Merzig-Wadern unter mittlerweile neuen Rahmenbedingungen mit einer Neuorganisation des ÖPNV beschäftigen musste.

„Durch diese einzigartige Kooperation können wir das in unserer KVS jahrelang erworbene Know-how in der Personenbeförderung effektiv auch den Menschen in unserem Nachbarlandkreis zur Verfügung stellen, zum Wohle aller. So werden sich viele Synergien ergeben und auch eine Fülle neuer Möglichkeiten, zum Beispiel im Hinblick auf saubere Antriebstechnologien und flexible Bedienformen“, erläutert Saarlouis´ Landrat Patrik Lauer (SPD). Merzig-Waderns Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich (CDU) fügt hinzu: „Wir managen die Verkehre zukünftig selbst und erhalten dadurch ein deutlich höheres Maß an Flexibilität als bei allen anderen denkbaren Lösungen.“ Mindestens 80 Prozent der Verkehre sollen auch künftig von privaten Busunternehmen gefahren werden. Die Landräte betonen auch, dass von beiden Seiten eine Verschmelzung von KVS und VMW möglich sei, sofern sich die Kooperation bewähre. (ms)