Protest der Aufgabenträger gegen die Stationspreissteigerungen
Der Aufgabenträgerverband BAG-SPNV fordert eine Deckelung der Steigerung der Infrastrukturkosten auf 1,5 % für die Besteller. Außerdem sollen die Infrastrukturpreise früher veröffentlicht und Änderungen im Preissystem mit den Aufgabenträgern abgestimmt werden. Inzwischen hat die Bodensee-Oberschwaben-Bahn (BOB), die einen Teil der Stationspreiskosten einbehielt, ihren Prozess in zweiter Instanz gewonnen.
Ungewohnt scharf reagiert der Aufgabenträgerverband des SPNV auf die Stationspreiserhöhungen der DB Station & Service (StuS) um bis zu 7 % ab 2013. In einem offenen Brief an Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) fordert der BAG-SPNV den Bund als Eigentümer der Deutschen Bahn (DB) auf, bis zur Revision der Regionalisierungsmittel zum 1. Januar 2015 seinen Unternehmen vorzugeben, die Steigerung der Infrastrukturkosten bezogen auf die Aufgabenträger auf maximal 1,5 % zu begrenzen. Darüber hinausgehende Beträge soll der Bund den Eisenbahninfrastrukturunternehmen erstatten.
Der Aufgabenträgerverband Bundesarbeitsgemeinschaft Schienenpersonennahverkehr (BAG-SPNV) begründet diese Forderung damit, dass die jährliche Steigerungsrate der Regionalisierungsmittel nur 1,5 % beträgt. Dagegen seien die Infrastrukturentgelte in den vergangenen Jahren erheblich stärker gestiegen, 2011 beispielsweise um bis zu 53 %. Die Preissteigerungen in der Infrastruktur führten dazu, dass weniger Mittel für die Bestellung zur Verfügung stünden. Sollte sich diese „Entwertung der Kaufkraft“ fortsetzen, befürchtet der BAG-SPNV eine zunehmende Abbestellung von Leistungen.
Mehr zu dem Thema finden Abonnenten von <link abo einzelabo.html external-link external link in new>ÖPNV aktuell in Ausgabe 93/12.