Moral kontra Expansion

Endlich fährt die Jerusalemer Straßenbahn. Interessengruppen werfen Betreiber Veo­lia vor, mit seinem Engagement moralische Standards zu missachten. Veolia weist das zurück, nimmt aber trotzdem an dem Projekt nicht mehr teil. Die Bundesregierung, die gern mit Syrien Bahnprojekte realisiert hätte, befürwortet jetzt zielgerichtete Sanktionen.

Am 19. August ist die 13,8 km lange „Rote Linie“des Jerusalem Light Rail Transit (JLRT) und damit die erste Straßenbahn in Israel eröffnet worden, teilt das Bau- und Betriebskonsortium Citypass mit.
Politische Streitereien, Planungsfehler und enorme Verteuerungen haben das knapp 800 Mio. EUR teure Infrastrukturprojekt begleitet, an dem seit 2002 gebaut wurde. Die Einnahmeausfälle infolge der verspäteten Inbetriebnahme werden den fünf Citypass-Gesellschaftern ausgeglichen: Für 2009 fließen umgerechnet 30 Mio. EUR und weitere 100 Mio. EUR für 2010.
Jährlich sind 1,4 Mio. Betriebskilometer geplant. Im ersten Jahr wird mit 31 Mio. Fahrgästen gerechnet.
Die neue Stadtbahn ist die erste Arterie eines auf acht Tram- und BRT-Linien ausgelegten Systems. Die Pilotstrecke verbindet den Herzlberg über die Jaffastraße mit dem Busbahnhof und dem Stadtteil Pisgat Ze’ev. Er liegt jenseits der „Grünen Demarkationslinie“ und damit in dem von Israel annektierten arabischen Ostteil der Stadt.
Citypass hat 23 Haltestellen errichtet und bei Alstom 46 Bahnen vom Typ Citadis 302 beschafft, die teilweise gepanzert sind. Der Fahrzeughersteller ist einer von fünf Citypass-Gesellschaftern, neben der Investmentsparte der Versicherung Harel, dem (privaten) Israel Infrastructure Fund, dem Baukonzern Ashtrom und Veolia.

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