Keine neuen Bundesmittel für E-Ticket – 42. Kontiki-Konferenz in Hamburg mit Schwerpunkt Onlinevertrieb

Mit 120 – nach Veranstalterangaben sogar 147 – Besuchern hat die 42. Konferenz des Vereins Kontaktlose Chipkartensysteme für Electronic Ticketing (Kontiki) einen neuen Rekord verzeichnet. Das Treffen am 22. und 23. September in Hamburg stand unter dem Eindruck der gestrichenen Bundesförderung zur E-Ticket-Einführung.

Neben schwierigen finanziellen Bedingungen stellen die rasanten technischen Entwicklungen das E-Ticket Deutschland vor große Herausforderungen. Auf der Kontiki-Konferenz wurde verstärkt nach der tatsächlichen Bedeutung der Interoperabilität für die Kunden und dem Kosten-Nutzen-Verhältnis gefragt. Auch zeigte sich, dass Onlinevertrieb, mobile Services und soziale Netzwerke schneller und günstiger Kundennutzen generieren als aufwändige Chipkarten-Systeme.
Auch in Zukunft sind vom Bund keine neuen Fördermittel zu erwarten, machte der Referatsleiter im Bundesverkehrsministerium, Niels Hartwig, deutlich. Im Herbst 2010 hatte das Ministerium 20 Mio. EUR für die Jahre 2012 bis 2015 beantragt, musste die Mittel im Frühjahr 2011 aber überraschend zur Elektromobilität umschichten. Es sei der Branche nicht gelungen, den Haushältern den konkreten Nutzen des E-Ticketings zu vermitteln, nachdem bereits über zehn Jahre Fördermittel dafür bereitgestellt wurden, sagte Hartwig. Mit einem symbolischen „Spatenstich“ für das deutschlandweite elektronische Fahrgeldmanagement (EFM) hatten sechs große Verkehrsverbünde zusammen mit dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und DB Vertrieb versucht, diese Entscheidung zu revidieren (ÖPNV aktuell 24/11).
Kritische Töne schlug auch Matthias Wiarda vom Hamburger Verkehrsverbund (HVV) an, der über den Projektverlauf im E-Ticket-Pilotbereich südlich der Elbe berichtete. Die Komplexität des Vorhabens sei von allen Beteiligten unterschätzt worden, bei der Vielzahl an Verkehrsunternehmen einerseits und Lieferanten andererseits. Bei manchen Lieferanten sei auch Fachkräftemangel spürbar. Eine Praxisdemonstration mit Automaten und Druckern am zweiten Konferenztag zeigte den aktuellen Umsetzungsstand des Projektes, das nun im Herbst in den Produktivbetrieb gehen soll.

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