Erst Schmiergeld vom Bushersteller – dann Ausschluss vom Wettbewerb

Unibuss hat seinen Chef gefeuert – wegen einer Korruptionsaffäre, in die auch Bushersteller MAN verwickelt ist. Ihretwegen hat die Nahverkehrsregie Ruter das Kommunalunternehmen aus einer Großausschreibung gekickt. Ein totales Beteiligungsverbot könnte folgen, fürchtet der Unibuss-Betriebsrat – und fragt, wieso Ruter so ausschreibt, dass jeder Bieter eigentlich nur MAN anbieten kann.

Das kommunale Osloer Verkehrsunternehmen Kollektivtraffikproduksjon (KTP) hat sich am 5. Dezember mit sofortiger Wirkung vom langjährigen Geschäftsführer seiner Bussparte Unibuss, Helge Leite, getrennt. Alle Verpflichtungen seitens des Arbeitgebers seien damit sofort beendet, erklärte Aufsichtsratschef Cato Hellesjø nach einem Gespräch mit dem Manager, das nach seinen Angaben in ruhiger und sachlicher Atmosphäre geführt wurde.
Zuvor saß Leite drei Wochen in Untersuchungshaft – wegen Unterschlagung. Er soll Firmengelder für einen Privatbau abgezwackt haben. Damit Unibuss handlungsfähig blieb, hat KTP bereits im Oktober den Chef senier U-Bahn-Sparte T-Banen,  Øystein Svendsen, in die Unibuss-Geschäftsführung berufen.
Seiner alten Aufgabe soll Svendsen nur noch 20 % seiner Zeit widmen, 80 % aber der herkulesaufgabe Unibuss. Denn es gilt nicht nur eine große Korruptionsaffäre aufzudecken, es gilt auch, das Kommunalunternehmen im Markt zu halten.

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