Bund fördert Reaktivierung

Ab Ende 2026 sollen die Züge der Linie RB 56 über Neuenhaus bis Coevorden in den Niederlanden verkehren; Foto: Michael Schumann

Die grenzüberschreitende Bahntrecke Neuenhaus–Emlichheim–Coevorden (NL) der Bentheimer Eisenbahn (BE) wird für den SPNV reaktiviert.

Der Bund hat den Finanzierungsantrag des niedersächsischen Verkehrsministeriums zur Gewährung von Zuwendungen nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) positiv beschieden. Das Vorhaben wurde in der Kategorie A und somit als „endgültig aufgenommen“ eingestuft. Damit fördert der Bund bis zu 90 Prozent der notwendigen Investitionen für den deutschen Teil der Strecke. Zur Verfügung stehen 22,7 Mio Euro. Das Land und der Landkreis Grafschaft Bentheim werden jeweils einen Betrag von fünf Prozent der Infrastrukturkosten auf deutscher Seite (circa 1,5 Mio Euro) übernehmen. Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) betont, die Reaktivierung sei Leuchtturm und Vorbild für die Bemühungen des Landes, mehr Verkehr und mehr Menschen auf die Schiene zu bringen. Landrat Uwe Fietzek (CDU) fügt hinzu: „Die Genehmigung des vorzeitigen Maßnahmenbeginns seitens des Landes war für uns schon ein erster Erfolg und ein positives Signal. Nun haben wir die abschließende Planungssicherheit und die Gewissheit, dass auch seitens des Bundes der Antrag positiv beschieden wurde.“ Er verweist auch darauf, dass auf niederländischer Seite die Finanzierung ebenfalls gesichert sei.

Die Arbeiten im Zuge des Reaktivierungsvorhabens werden laut Landkreis Grafschaft Bentheim weiter „intensiv voranschreiten“. Unter anderem werden in der internationalen Projektgruppe – in der das Wirtschaftsministerium, der Landkreis, die Landesnahverkehrsgesellschaft, die BE und der niederländische Infrastrukturbetreiber ProRail, das Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft in den Niederlanden und die Provinz Drenthe vertreten sind – die notwendigen Vorbereitungen für die technische und rechtliche Umsetzung des Bahnverkehrs fortgesetzt. Zudem werden die erforderlichen Genehmigungen eingeholt und Vorbereitungen für den Betrieb des Bahnverkehrs getroffen. Vorbereitet werden auch die Verträge zwischen den an der Reaktivierung beteiligten Partnern.

Fietzek stellt fest: „Ein solches Projekt als Region zu schultern ist aber auch eine Herausforderung. So hoffen wir auf eine weitere landesseitige Förderung für bestimmte grenzüberschreitende Positionen, etwa die Zugsicherung und die Schnittstelle, die die Verbindung der unterschiedlichen Zugsysteme auf deutscher und niederländischer Seite ermöglicht.“ Ein entsprechender Antrag werde in Kooperation zwischen der BE und dem Landkreis vorbereitet. Die Aufnahme der SPNV-Leistungen auf der 28 km langen Strecke als über den derzeitigen Endpunkt Neuenhaus geführte Linie RB 56 ist für Dezember 2026 vorgesehen. (ms)

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