Projekt RABus wird verlängert
Er betonte dabei: „RABus und vergleichbare Forschungsprojekte sind wegweisend für die Zukunft des klimaneutralen Verkehrs. Vor allem ländlichere Regionen können durch autonome Shuttles in Zukunft deutlich besser an den ÖPNV angeschlossen werden. Das große Interesse der Menschen im Land an einer Testfahrt mit RABus ist ein sehr erfreuliches Zeichen.“ Dass alle Interessierten am Ende auch mitfahren können, sei aus organisatorischen Gründen kaum möglich. Eine gute Nachricht hatte Hermann jedoch: „Wir verlängern den Betrieb um weitere sechs Monate.“ So werde die wissenschaftliche Auswertung auf eine noch bessere Datengrundlage gestellt, und man ermögliche zudem mehr Testfahrten. Freude über die Verlängerung gibt es auch beim Projektkonsortium. „Die Verlängerung gibt uns die Möglichkeit, nicht nur den technologischen Fortschritt voranzutreiben, sondern auch die Akzeptanz und Praxistauglichkeit autonomer Shuttles unter realen Bedingungen noch besser zu verstehen und weiterzuentwickeln”, erklärte Dr.-Ing. Ulrike Weinrich, Projektleiterin RABus am Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS).
Hermann gab am 23. November 2024 das Startsignal für den nächsten Projektschritt. Er eröffnete den Überland-Abschnitt, bei dem zunächst mit 40 km/h im automatisierten Betrieb gefahren wird. Sukzessive soll dann auf 60 km/h erhöht werden, solange sich dies sicher darstellen lässt. Für die Verlängerung wird die Förderung nochmal um rund 1,8 Mio Euro aufgestockt.
Der verlängerte Betrieb bis Mitte 2025 biete eine Reihe von Chancen für das Konsortium und somit auch fürs Land. Durch mehr und unterschiedliche Nutzerinnen und Nutzer könnten vertiefte Erkenntnisse zur Akzeptanz des autonomen Fahrens gewonnen werden. Die zusätzlichen Betriebszeiten ermöglichten es, die Leistungsfähigkeit der Technologie im täglichen Verkehrsbetrieb zu überprüfen und die Einsatzmöglichkeiten noch umfassender zu untersuchen. Es wird zudem ein intensiverer Austausch mit ähnlichen Forschungsprojekten möglich. So könne die Technologie schneller vorangebracht und eine breitere Wissensbasis für den ÖPNV geschaffen werden. Mit mehr Daten würden auch die Aussagen zur wirtschaftlichen Effizienz und zur Verkehrswirkung des autonomen Fahrens im ÖPNV verlässlicher und fundierter. Darüber hinaus könne die Technik nicht nur durch Fehlerbehebung stabilisiert, sondern auch gezielt weiterentwickelt werden – etwa durch zusätzliche Funktionen. Das sei entscheidend, um autonome Shuttles langfristig sicher und zuverlässig in den regulären ÖPNV zu integrieren.
Anders als in Friedrichshafen werde eine Verlängerung des RABus-Projekts in Mannheim aufgrund der Situation rund um die Teststrecke nicht möglich sein. Unter anderem eine Straßensperrung sorge dafür, dass die Strecke ab März kommenden Jahres für die Shuttlebusse unbefahrbar sei. Zudem seien die Haltestellen in Mannheim nur temporär angelegt, während in Friedrichshafen auf bestehende Haltestellen zurückgegriffen werden könne. (mab)