NVV: Vorstudie zu ÖPNV-Ausbau

Der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) strebt eine Verbesserung der ÖPNV-Anbindung von Baunatal an. Ziel dabei ist es, alle Möglichkeiten von Zug-, Tram- und Busangeboten zusammen zu beleuchten.

Dazu soll nun eine Vorstudie in Auftrag gegeben werden, die sowohl den Straßenbahnverkehr zwischen Oberzwehren und Baunatal als auch eine Reaktivierung der Eisenbahnstrecke zwischen dem Bahnhof Wilhelmshöhe und Baunatal/Elgershausen für den Verkehr mit Straßenbahnfahrzeugen betrachtet. Die Vorstudie soll in den kommenden Wochen in Auftrag gegeben werden. Ergebnisse daraus könnten dann im Herbst vorliegen. Auf deren Basis sind dann weitere Entscheidungen möglich. Darauf haben sich die Beteiligten NVV, Stadt Baunatal, Stadt Kassel, der Landkreis Kassel, der Zweckverband Raum Kassel (ZRK), die Hessische Landesbahn (HLB) und die Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG) verständigt. Eine Verbesserung der Anbindung Baunatals wäre aus NVV-Sicht aus mehreren Gründen sinnvoll: Bus- und Bahnlinien von und nach Baunatal sind bereits gut ausgelastet, eine Erweiterung der Kapazitäten wird daher immer wieder gefordert. Die angedachte Erschließung neuer Wohngebiete in Baunatal und Schauenburg würde die Nachfrage weiter steigen lassen. Zudem ließen sich durch einen weiteren Angebotsausbau neue Fahrgäste gewinnen.

Mit der Vorstudie soll zunächst ermittelt werden, welche Ausbauvarianten in den nächsten Schritten favorisiert werden sollen. In einem zweiten Schritt würde dann die Machbarkeit der Vorzugsvariante geprüft. Anschließend würde mit einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung das Nutzen-Kosten-Verhältnis untersucht.

Der NVV hatte bereits 2021 untersuchen lassen, ob eine Reaktivierung der Eisenbahnstrecke Kassel-Wilhelmshöhe–Baunatal für den SPNV möglich und sinnvoll wäre. Das Ergebnis lautete jedoch, dass die erwarteten Baukosten für die Reaktivierung höher liegen würden als der Nutzen. Bei der neuen Untersuchung soll daher geprüft werden, welche Möglichkeiten es gibt, das ÖPNV-Angebot zwischen Kassel und Baunatal auszuweiten und einen spürbaren Mehrwert für die Fahrgäste zu schaffen, ohne das bestehende Angebot einzuschränken. Weitere Prämisse ist, dass eine mögliche weitere Zugverbindung zwischen Kassel-Wilhelmshöhe und Baunatal im Halbstundentakt verkehren müsste. Zudem wird untersucht, inwieweit Eisenbahnfahrzeuge mit alternativen Antriebstechnologien eingesetzt werden können. (mab)

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