Erneuter Stadtbahnausbau
Garbsen nordwestlich von Hannover ist mit seinen 63.000 Einwohnern die zweitgrößte Kommune der Region Hannover. In zwei Abschnitten wurde das Stadtbahnnetz 1995 und 1996 Richtung Garbsen verlängert. An allen Wochentagen fahren im Zehn-Minuten-Takt Dreiwagenzüge. Das aktuelle Stadtzentrum, Garbsens „Neue Mitte“, allerdings erreicht die Stadtbahnlinie 4 noch nicht. Das soll sich ändern und ein entsprechender Vertrag wurde nun unterzeichnet. Geplant sind 1,1 km Strecke, zwei neue Haltestellen und eine Brücke über die dann achtspurige Autobahn A 2. Am neuen Endpunkt in Garbsens Mitte werden wiederum mehrere Buslinien angebunden. Die Vorhabenträgerin des Ausbauprojekts wird die infra Infrastrukturgesellschaft Region Hannover, Diese ist die Eignerin der Stadtbahn-Infrastrukturen.
Baubeginn soll 2029/2030 sein, wenn alle Voraussetzungen geschaffen sind. Die Grundsatzbeschlüsse liegen vor, es folgen Öffentlichkeitsbeteiligung und Planfeststellungsverfahren. Nach derzeitigem Stand wird mit förderfähigen Baukosten in Höhe von rund 96 Millionen Euro gerechnet. Stadtbaurat Frank Hauke zeigte sich bei der Vorstellung der Pläne offen für eventuelle spätere Erweiterungen. Zunächst aber wird die Neubaustrecke einen völlig neuen Bereich seiner Stadt erschließen, die sich davon Impulse für die weitere Entwicklung verspricht. Wohnen und Gewerbe, Dienstleistungen, das Rathaus und auch kulturelle Einrichtungen sollen von dem „Superangebot“ profitieren. 20.000 zentrumsnahe Hektar wollen noch erschlossen sein.
Erste Ideen für die Streckenverlängerung gab es um die Jahrtausendwende. Die Trasse wurde von Bebauung freigehalten, etwas Grunderwerb steht noch aus. Da die Autobahn Garbsen im Einschnitt quert, wird die reine Stadtbahnbrücke zwar Neuland für die infra, aber wohl kein Problem darstellen. Die Entwurfsplanung startet 2025. 2033 könnte die Stadtbahn fahren. Die bislang letzte Erweiterung der hannoverschen Stadtbahn war im Dezember 2023 in Betrieb genommen worden, eine Neubaustrecke in die südliche Nachbarstadt Hemmingen. Weitere Neubaustrecken sind innerhalb der Landeshauptstadt in der Vorplanung, jedoch zeitlich noch nicht fixiert. Mittelfristig ist zur Leistungserhöhung insbesondere an tangentiale Verbindungen im bislang durchweg radial ausgerichteten Netz gedacht. (ht)