MAAS-Projekt: Teleoperiertes Fahren und neue Assistenzsysteme
MAAS steht für „Machbarkeitsstudie zur Automatisierung und zu Assistenzsystemen von Straßenbahnen“. Seit 2019 sammelte eine mit Sensoren und Kameras ausgestattete Straßenbahn im Linienbetrieb der HEAG mobilo Daten. Die Erkenntnisse wurden nun vorgestellt. „Darmstadt wächst und damit auch die Anzahl an Fahrgästen und Fahrten“, erläuterte HEAG-mobilo-Geschäftsführerin Ann-Kristina Natus, „Deshalb steigen die Anforderungen an unser Fahrpersonal. Vor diesem Hintergrund haben wir uns gefragt, wie wir unser Fahrpersonal noch besser unterstützen können.“
Zwei dieser möglichen Unterstützungsfunktionen führte die Straßenbahn bei der Ergebnispräsentation vor: Die Möglichkeit der teleoperierten Steuerung und einen Bremsassistent. Die Teleoperation erlaubt das Fernsteuern der Bahn von einem entsprechend ausgerüsteten Operatorplatz. Über diesen Operatorplatz könnte ein Mitarbeitender des Verkehrsunternehmens etwa Straßenbahnen auf dem Betriebshof rangieren und so das Fahrpersonal entlasten. Der Bremsassistent hilft dem Fahrpersonal dahingehend, dass die Bahn automatisiert stoppt, sobald die Sensoren und Kameras ein Hindernis im Gleisbereich wahrnehmen. Als Ergebnis der Forschungen kommt dieser Bremsassistent bereits in den neuen Straßenbahnen der Baureihe ST15 zum Einsatz.
Auch künftig wird die Bahn als InnoTram durch Darmstadt fahren und weitere Daten sammeln. Zudem sollen weitere Assistenzsysteme wie zum Beispiel ein Head-Up Display auf der Windschutzscheibe oder ein Abbiege-Assistent gegen Flankenfahrten gemeinsam mit der Firma Continental Engineering Services entwickelt werden.
Für die Vorstände der HEAG Holding AG, Klaus-Michael Ahrend und Markus Hoschek, ist klar: „Das MAAS-Projekt ist ein hervorragendes Beispiel für die gute und wichtige Kooperation von Stadtwirtschaft, Wissenschaft und Unternehmen in zukunftsfähigen Forschungsbereichen. Die gemeinsam erzielten Ergebnisse werden langfristig zu einer Verbesserung des Angebots im öffentlichen Personennahverkehr führen und somit unseren Kundinnen und Kunden in Darmstadt und der Region zugutekommen.“ (mab)